Unser Thanksgiving Trip startete samstagmorgens um 3 Uhr. Vorher waren wir noch auf einer Abschiedsparty von einem Arbeitskollegen und pünktlich nach 2 Stunden Schlaf ging dann die lange Reise los. Wir fuhren zuerst mit einem unserer Firmenwagen nach Savannah, wo wir dann mit dem Mietwagen weiter nach Miami fahren wollten.
Mit dem Mietwagen gab es allerdings ein paar Probleme. Erst stimmte etwas mit der Versicherung nicht, dann war der Tank nicht voll und letztenendes leuchtete dann auch noch die Serviceleuchte unseres Autos. Nach 2 Stunden Hickhack bekamen wir dann endlich ein einsatzbereites Auto. Gebucht hatten wir die kleinste Klasse und als Entschädigung bekamen wir dann die größte Klasse. Einen weißen Toyota SUV. Wir hatten uns schon ein wenig Sorgen wegen unseres ganzen Gepäcks gemacht, aber im SUV war genug Platz um sogar gemütlich auf der Rücksitzbank zu dösen.
Die nächste Etappe unserer Reise war dann Daytona Beach. Hier ist es erlaubt mit dem Auto auf dem Strand zu fahren und wir haben das natürlich ausgenutzt und unseren neuen Schlitten gleich mal richtig in Pose gesetzt.
Zum Übernachten sind wir dann nach Orlando weitergefahren. Hier gibt es die Universal Studios, Seaworld und Disney World. Die ganze Stadt ist auf Entertainment ausgelegt, der Eintritt in einen der Parks ist mit 80 Dollar pro Person allerdings nicht ganz billig.
Nach einer Nacht ging unsere Reise weiter an der Küste in Richtung Miami. Zwischenhalt war in West Palm Beach, wo wir den traumhaften Strand, die unzähligen Luxusvillen und ein paar kleine Yachten bewunderten. Kurz vor den Toren von Miami verbrachten wir dann eine weitere Nacht in Pompano um am nächsten Morgen mit dem letzten Tropfen Benzin nach Miami zu rollen, dort unseren Mietwagen abzugeben und uns dann mit dem kostenlosen Shuttle zum Hafen fahren zu lassen.
Im Hafen angekommen mussten wir erst mal eine ausführliche Passkontrolle über uns ergehen lassen und durften dann endlich das Kreuzfahrtschiff die MS Fascination betreten. Vor uns standen 5 Tage Kreuzfahrt mit Zwischenstops in Key West und Playa del Carmen, Mexico. Außerdem standen uns 5 Tage all inclusive Urlaub mit 24 Stunden Pizzeria und abendlichen 4-Gänge-Menüs bevor.
Pünktlich um 16 Uhr legte das Kreuzfahrtschiff ab und wir hatten schon die ersten paar Pizzen intus. Vom Schiff aus konnte man Fischer-Island (die Insel der Bonzen in Miami) mit seinen tollen Villen und Yachten bewundern. Abends gab es jeden Tag 4-Gänge-Menüs, wie in einem Luxusrestaurant. An jedem Platz lag mehr Besteck, als wir in unserem ganzen Apartment haben. Obwohl die Kreuzfahrt sehr billig war, wurde an nichts gespart, vor allem nicht am Essen. Das einzige Problem, dass der Alkohol an Bord nicht kostenlos war, haben wir durch drei mit an Bord geschmuggelte Flaschen Hochprozentiges gelöst. Die Kreuzfahrt an sich war super.
Hier mal ein paar Fakten zum Schiff: Es gab einen Basketballplatz, einen Volleyballplatz, eine Golf-Driving-Range, zwei Pools, vier Whirlpools, eine Wasserrutsche, eine Minigolfanlage, ein Fitnessstudio, ein Theatersaal, neun Clubs, ein Casino und drei Restaurants. Die MS Fascination ist 260 Meter lang, hat 1026 Kabinen, 13 Decks und neben uns waren noch 2048 andere Passagiere und 920 Mann Besatzung an Bord. Obwohl unser Schiff so riesig war, merkte man an einigen Tagen den Wellengang schon enorm. Keinem von uns ist schlecht geworden doch wir hatten noch Tage nach der Kreuzfahrt das Gefühl als würde sich der ganze Boden bewegen.
Unsere Kabine war eine Vierer-Innenkabine auf dem vierten Deck von unten und es ging relativ eng zu. Wir hatten jedoch genug Platz zum Schlafen und die Betten waren die bequemsten in denen ich je gelegen habe. Am zweiten Abend war das Captainsdinner, wo wir alle in schicken Klamotten auflaufen mussten und dafür dem Kapitän mal die Hand schütteln durften. Tagsüber haben wir die Zeit bei Shows im Theater, im Whirlpool, im Club oder beim Essen verbracht. An unserem Abendessenstisch saßen neben zwei südamerikanischen Ehepaaren, deren Englisch schlechter als mangelhaft war eine südafrikanische Mutter mit ihrer 30-jährigen Tochter. Die beiden waren super nett und wir hatten allerlei lustige Unterhaltung. Zu guter Letzt haben uns die beiden für 2010 zur WM nach Südafrika eingeladen... mal schauen wie ernst das gemeint war.
Die Kreuzfahrt ging von Miami aus nach Key West. Hier kamen wir am Dienstag um 8 Uhr morgens an und wurden dann mit einer Shuttle-Bimmel-Bahn vom Hafen in die Innenstadt gefahren. Hier haben wir so spektakuläre Dinge wie rosa Taxis, die Meile 0 und damit den Anfang des Highway 1, den südlichsten Punkt der USA und einen wunderschönen Strand begutachtet. Um 14 Uhr legte das Bötchen wieder ab und wir fuhren weiter Richtung Mexico.
Hier kamen wir am nächsten Tag um 15 Uhr an. Am Hafen machten wir direkt Kontakt mit der herrschenden Korruption. Alle Passagiere mussten mit dem Taxi in die Innenstadt fahren und so stand einer riesigen Schlange von wartenden Passagieren eine ebenso riesige Schlange von wartenden Taxis gegenüber. Wir hatten keine Lust uns anzustellen und liefen den wartenden Taxis entgegen um hier einfach einzusteigen und uns und dem Taxifahrer somit eine Freude zu bereiten. Der Taxifahrer erklärte uns dann allerdings, dass man sich am Ende der Schlange anstellen müsste, sich am Schalter ein Ticket kaufen muss und die Preise somit Fixpreise und nicht mit dem Fahrer verhandelbar sein. Sichergestellt wird dies dadurch, dass beim Verlassen des Hafengeländes das Ticket vorgezeigt werden muss und man ohne Ticket oder zu Fuß das Gelände nicht verlassen darf. So blieb uns leider nichts anderes übrig als uns "aktiv" kurz nach dem vorderen Ende der Schlange anzustellen und nach 10 Minuten dann ein Taxi zu besteigen. Uns war klar, dass hier jemand eine richtig Gute Idee hatte richtig gutes Geld zu verdienen und diese Idee von der Hafenbehörde unterstützt wurde.
Ansonsten war Mexico mit Ausnahme von ein paar Schauern aber sehr schön. Wir sind direkt an den superschönen Strand und haben an einer All-inclusive-Hotelanlage mit Kanadiern und Schwedinnen Beachvolleyball gespielt. Nachdem wir sie in Grund und Sand gespielt hatten sind wir weiter gezogen und haben versucht die Preise für Jetskis zu verhandeln. Leider waren wir von unserem Wunschpreis noch ein paar Dollars entfernt und so wurde nichts aus der rasanten Wasserfahrt. Gegen Abend sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt und haben dann eine original mexikanische Bar gefunden, wo wir uns Corona für 1 $ (75 Eurocent) und 2 $ "teure" echte kubanische Zigarren schmecken lassen haben. Um 21:30 Uhr sind wir dann wieder mit einem Taxi am Schiff angekommen und haben todmüde die Pizzeria aufgesucht und die Stärkung für den Mexico-Tag nachgeholt.
Die nächste Station nach Mexico war dann wieder Miami. Für die Strecke brauchten wir 35 Stunden und somit lag ein kompletter Seetag vor uns, an dem wir wieder einmal viel zu viel gegessen haben. Da heute Thanksgiving war, gab es natürlich Truthahn...
Am Freitagmorgen legten wir dann wieder in Miami an und sind nach einem ausführlichen Frühstück von Bord gegangen. Wiederum mussten wir eine Passkontrolle über uns ergehen lassen, doch trotz Bedenken (mein Visum war abgelaufen, man kann aber theoretisch trotzdem aus Mexico einreisen) ging alles wie am Schnürchen und wir nahmen wieder den Shuttle um durch die mindestens 35 Grad warme Sonne zur Mietwagenfirma zu kommen.
Anders als auf der Hinfahrt gab es hier leider keine Probleme und somit leider auch kein größeres Auto als bestellt. Nach einem 10-minütigen Wie-bekomme-ich-viel-zu-viel-Gepäck-in-einen-viel-zu-kleinen-Kofferaum-Spiel war dann doch alles verstaut und wir fuhren in ein Outlet-Center. Der Tag nach Thanksgiving (der heute war) ist der größte Shopping-Tag der USA mit den größten Rabatten. So verbrachten wir dann geschlagene 9 Stunden beim Shoppen. Im Tommy-Laden standen wir 2 Stunden in der Schlange zum bezahlen an!!!! Aber was macht man nicht so alles für billige Klamotten. Nach einem langen Tag und mit schmerzenden Füßen begaben wir uns dann zur Nachtruhe in ein etwas heruntergekommenes Hotel in der Miami'schen Innenstadt.
Am Samstag erkundeten wir ein wenig Miami und haben den Ocean Drive und vor allem den Strand genossen. Schon Wahnsinn, was hier für Autos rumfahren. Auf 20 Metern standen 3 Ferraris am Straßenrand und auch sonst gibt es hier nicht nur arme Leute. Kurz vor unserer Abfahrt haben wir noch das Tattoo-Studio von Miami Ink (manchen vielleicht von MTV bekannt) von außen begutachtet und haben uns dann auf die Rückfahrt gen Norden gemacht.
Der erste und letzte Zwischenstop war Daytona Beach. Hier hatten wir für relativ wenig Geld ein super Motel direkt am Strand gefunden. Neben Poolblick hatten wir sogar noch Meerblick und ein riesiges Zimmer. Nach einem kurzen abendlichen Club-Gang fielen wir dann todmüde ins Bettchen.
Am Sonntagmorgen ließen wir uns vom traumhaften Sonnenaufgang über dem Meer wecken und machten uns um 8 Uhr auf die 9-stündige Heimfahrt mit Zwischenstop in Savannah um unseren Mietwagen wieder gegen den Firmenwagen zu tauschen.
Völlig erschöpft aber glücklich kamen wir um 17 Uhr wieder in Boiling Springs an und konnten das Weckerklingeln am nächsten Morgen kaum erwarten.
Donnerstag, 6. Dezember 2007
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